Vertrauensleutekonferenz der IG Metall Trier

IG Metall Trier fordert 6% mehr Geld und ein Recht auf „verkürzte Vollzeit“

17.10.2017 | 16. Oktober: Die IG Metall Trier hat auf der Konferenz seiner Vertrauensleute in den tarifgebundenen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie die Forderungsempfehlungen diskutiert und seine Forderungen beschlossen. Mit der Forderung nach 6% mehr Lohn für die nächste Tarifrunde schließt sich die IG Metall Trier der Empfehlung des Vorstandes an. Dieser Beschluss fiel einstimmig. Auch die Forderung nach einem individuellen Recht auf verkürzte Vollzeit fand breite Zustimmung.

Konkret fordert die IG Metall zusätzliche Freischichten, also Urlaubstage, für Beschäftigte in Wechselschicht. Vor allem Beschäftigte in Nachtschicht sollen entlastet werden. Da für diese Forderungen der Manteltarifvertrag gekündigt werden muss, gab es auch Bedenken.

Mit diesem Beschluss im Rücken werden die vier Trierer Mitglieder in der Tarifkommission der Mittelgruppe zur Sitzung am kommenden Dienstag fahren.

 

„Nach einer guten Sachdiskussion gehen wir geschlossen in die Tarifauseinandersetzung in der Metall- und Elektroindustrie. Es ist eine richtige Lust zu spüren, gesellschaftliche Forderungen der Arbeitszeitgestaltung abzusichern. Allen, auch den Arbeitgebern, ist klar, dass wir gesellschaftliche Entwicklungen tarifpolitisch begleiten und ermöglichen müssen, wenn der Arbeitsplatz zukunftsfähig und attraktiv bleiben soll“, so der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Trier, Christian Z. Schmitz. Die Arbeitsgeber seien auf dem Holzweg, wenn sie glauben, dass ein Zurück in die arbeitszeitpolitische Steinzeit, also die weitere oder völlige Flexibilisierung und Entgrenzung der Arbeitszeit, wie zu Beginn der Industrialisierung, die Branche oder die Industrie wettbewerbsfähig machen würde.

„Fast jeder Mensch hat im Lauf seines Erwerbslebens den Wunsch seine Arbeitszeit den Situationen im Leben anzupassen. Auch jetzt hat er oder sie über das Teilzeit- und Befristungsgesetz das Recht die Arbeitszeit zu reduzieren. Das ist doch überhaupt nichts Neues. Viele nutzen es nicht aus Angst vor einer beruflichen Sackgasse. Viele Menschen reduzieren dann „auf Null“ und gehen den Firmen vollständig verloren. Wir wollen deswegen das Rückkehrrecht in Vollzeit durchsetzen und für besonders belastete Beschäftigte einen Teillohnausgleich erkämpfen. Das ist keine „Verkürzung der Arbeitszeit in Zeiten des  Fachkräftemangels“, wie der Arbeitgeberverband kurzsichtig kundtat, sondern Zukunftssicherung des Industriestandorts Deutschlands“, so IG Metall-Chef Schmitz. Das Rückkehrrecht in Vollzeit stand im Koalitionsvertrag der letzten Großen Koalition, die Unternehmen hatten sich drauf eingestellt und waren gut vorbereitet, Viele fanden dies auch sinnig und überfällig. Nur die CDU hatte ohne Sachgrund aus strategischen Gründen vor der Wahl dieses Vorhaben blockiert. "Also werden wir dies tarifpolitisch mit den Arbeitgebern umsetzen", so Schmitz abschließend. 

 

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Von: es

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